Die Brust: Knoten, Brustkrebs
Die weibliche Brust hat nicht nur durch ihre Symbolkraft sondern auch
durch ihre Rolle als emotionales Zielorgan eine außerordentliche
Bedeutung
für die Frau.
In besonderem Maße müssen daher alle Ängste und negativen
Gefühle verstanden werden, die ein bösartiger Befund an der
Brustdrüse mit sich bringt.
Brustkrebs (Mammakarzinom)
In Österreich treten etwa 5.000 Neuerkrankungen von Brustkrebs (Mammacarcinom)
im Jahr auf. Er ist damit bei Frauen der häufigste bösartige
Tumor.
Die Heilungsaussichten sind vor allem im Frühstadium ausgezeichnet,
sodass man bei einer Knotengröße von unter 1 cm mit einer Heilungsrate
von ca. 95 % rechnen kann.
Ursachen:
Ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht bei Frauen, die nie schwanger
waren bzw. bei ihrem ersten Kind über 32 Jahre alt waren. Weiters
bei Brustkrebs in der nahen Verwandtschaft, bei Übergewicht, Rauchen
und Alkoholkonsum.
Vorsorgemaßnahmen:
Im Alter von 35 Jahren sollte eine Basismammographie durchgeführt
werden. Ab dem 40. Lebensjahr werden Mammographien in regelmäßigen
Abständen empfohlen. Jeder neu aufgetretene Knoten, der z.B. im Rahmen
der monatlichen Selbstuntersuchung festgestellt wurde, bedarf der fachärztlichen
Abklärung.
Untersuchungsmethoden:
Spezielle Röntgen Untersuchung der Brust (Mammographie) und Ultraschall
(Sonographie). Zur Abklärung unklarer Knoten in der Brust kommen
heute neben der offenen chirurgischen Gewebeentnahme auch computergesteuerte
und ultraschallgezielte Nadelbiopsien zum Einsatz (Mammotom, ABBY-System). Dies wird in Narkose oder örtlicher Betäubung durchgeführt.
Mit Hilfe der genannten Verfahren ist es in vielen Fällen sogar möglich,
die Knoten komplett zu entfernen.
Therapie bei Brustdrüsenkrebs (Mammakarzinom)
Bei der Operation wird der zuvor markierte Tumor entfernt. Durch die gleichzeitig vorgenommene Gefrierschnittuntersuchung wird ein zurückbleiben von Tumorresten verhindert.
Ein Bestandteil in der modernen Behandlung des Mammakarzinoms ist die
Sentinel (Wächter)-Lymphknotenbiopsie.
Erweist sich der mit einem Farbstoff oder einer radioaktiven Substanz markierte, sogenannte Wächter-(Sentinel) Lymphknoten als nicht von Tumorzellen befallen, kann auf die Entfernung der Lymphknoten in der Achselhöhle verzichtet werden.
Die Erhaltung der Brust, auch bei großen Tumoren, kann durch enge
Zusammenarbeit unterschiedlicher Spezialisten wie Onkologen, Radiologen,
Chirurgen und plastischen Chirurgen wesentlich beeinflußt werden.
So bewirkt die praeoperative Chemo- und Bestrahlungstherapie die Tumorverkleinerung,
wodurch in etwa 80 % der Fälle die Brust erhalten werden kann.
Ist dennoch die Entfernung der ganzen Brust unumgänglich,
ist der kosmetische Wiederaufbau durch einen plastisch-chirurgischen Eingriff
entweder im Zuge der Krebsoperation oder danach möglich.
Abhängig von Gewebe und Hormonbefund des Tumorpräparates sowie
vom Befall der Lymphknoten wird postoperativ Bestrahlung, Chemo- und/oder
Hormontherapie durchgeführt.
Nachsorge:
Untersuchungen im Rahmen der Nachsorge sollten innerhalb der ersten
2 Jahre nach der Operation in dreimonatigen Abständen, danach alle
6 Monate bis zum 5. Jahr erfolgen. Mammographien werden in jährlichen
Abständen durchgeführt.