Schilddrüse: Kropf, Struma diffusa und nodosa, Schilddrüsenkrebs
Die Schilddrüse ist ein 20 bis 30g schweres Organ am Hals von
schmetterlingsförmiger Gestalt. Erkrankungen betreffen sowohl Funktion
als auch Größe.
Beim Kropf (Struma) handelt es sich entweder um
die allgemeine, gleichmäßige Vergrößerung der Schilddrüse (Struma
diffusa) oder um die Vergrößerung durch Ausbildung von Knoten
unterschiedlicher Größe (Struma nodosa). Schilddrüsenkrebs (Karzinom)
kommt
selten vor.
Symptome:
Im
Vordergrund steht der gestörte kosmetische Effekt. Zusätzlich kann es
es zu einem Druckgefühl am Hals und zur Behinderung beim Schlucken und
Atmen kommen. Weitere Symptome ergeben sich aufgrund der gestörten
Funktion.
Zeichen von Überfunktion (Hyperthyreose) sind Schwitzen, Herzklopfen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Gewichtsabnahme, Durchfälle.
Bei Unterfunktion (Hypothyreose) sind die Symptome gegenteilig.
Untersuchungsmethoden:
Zur Funktionsdiagnostik dienen Hormonbestimmungen im Blut (TSH, T4, T3). Die Größe des Organs sowie Verteilung und Ausmaß der Knoten (Adenome) werden mittels Ultraschall (Sonographie) festgestellt. Funktionsproben (speichernd/nicht speichernd) erfolgen auf nuklearmedizinischem Wege. (Szintigraphie).
Therapie:
Die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen ist unterschiedlich. Bei reinen Funktionsstörungen reicht die medikamentöse Behandlung meist aus.
Strumen mit größeren heissen und kalten Knoten sind eine Indikation für einen Eingrif. Kalte Knoten sind in 5-25 % der Fälle bösartig.
Operationen an der Schilddrüse:
Der Operation, die in Vollnarkose durchgeführt wird, geht eine Untersuchung durch den Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohren-Erkrankungen voraus. Der operative Zugang zur Schilddrüse erfolgt durch einen wenige Zentimeter langen horizontalen Schnitt am Hals.
Operationsziel ist die form- und funktionsgerechte Entfernung der erkrankten Schilddrüsenanteile.
Beim Karzinom ist die Entfernung der gesamten Schilddrüse (Thyreoidektomie) unumgänglich.
In 1-2 % kommt es bei der Operation einer gutartigen Struma zu einer Verletzung des Nervs, der für die Stimmbildung verantwortlich ist (Nervus laryngeus recurrens).
Nach der Operation verbleiben die Patienten etwa einen Tag im Spital. Die Überprüfung der Funktion der Stimmbänder erfolgt durch den HNO-Arzt.
Nachsorge:
Nach der Schilddrüsenoperation muß Blut abgenommen werden,
um den Gehalt an Schilddrüsenhormon festzustellen. Die exakte hormonelle
Einstellung ist erforderlich, dadurch gelingt es in den meisten Fällen
ein Wiederauftreten (Rezidiv) der Erkrankung zu verhindern.